Hirschzunge, Küttiger Rüebli, Johannislauch, Baumspinat, Rattenschwanz-Radies. Nie gehört? Ich auch nicht. Bis ich das Buch „Die Vielfalt kehrt zurück“von Ina Sperl las. Darin beschreibt die Autorin, wie fast vergessene Gemüsesorten erhalten werden. Sie besuchte dazu Gärtner in ganz Deutschland und der Schweiz. Zu Beginn erklärt sie, was alte Gemüsesorten ausmacht, wie diese erhalten werden können und welche Organisationen sich dafür einsetzen.
Ihre Reise beginnt Ina Sperl im Bergischen Land, wo sie Schluddererzen (Zuckererbsen) kennenlernt. Im Arche-Garten in Lindlar werden bereits 270 verschiedene Sorten bewahrt, die seit den 1950-er Jahren im Bergischen Land angebaut werden. Die Reise führt weiter zu einem Salatbauern, der einen Salat für jede Jahreszeit kennt, und zu einer Gartengemeinschaft, die sich auf Tomaten spezialisiert hat. Bei Bremen hat sich ein Bauer auf Rote Beete spezialisiert. Er baut die verschiedensten Sorten an, darunter gelbe, weiße und rot-weiß geringelte. Mittlerweile beliefert er mit seinen außergewöhnlichen Gemüsesorten auch einige Sterneküchen der Region.
Egal ob die Gärtner Baumspinat, Bohnensorten oder Johannislauch anbauen, allen ist gleich, dass sie ihre alten Gemüsesorten erhalten wollen. Viele engagieren sich ehrenamtlich in Vereinen, die alte Sorten bewahren und gewinnen selbst Samen ihrer Sorten, da sie sonst aussterben würden.
In jedem Abschnitt des Buches wird ein Garten oder eine Gartengemeinschaft vorgestellt, die eine oder mehrere alte Gemüsesorten bewahrt. Es gitb zu jeder Sorte Rezepte und Informationen zu den Anbaubedingungen.
Wer also wissen will, wie man essbare Blumensträuße zusammenstellt oder was man unter der ostfriesischen Palme versteht, der sollte dieses Buch lesen.
Fazit: Ansteckendes Plädoyer für mehr Vielfalt im Gemüsebeet.
Das Buch kann man direkt beim Verlag bestellen oder hier: