Die Raupe Nimmersatt auf unserem Balkon

Kapuzinerkresse mit Schädling Großer Kohlweißling

Angeknabberte Kapuzinerkresse

Als ich nach einigen Tagen Abwesenheit den Balkon betrat wunderte ich mich zunächst, woher der Dreck auf dem Boden kommt. (Jetzt weiß ich, dass das Raupenexkremente waren. Örks!) Erst später entdeckte ich, dass die Kapuzinerkresse total abgefressen war. Dann sah ich die Raupen. Nach dem Blick in den Naturführer war klar: Es ist der Große Kohlweißling. So weit so gut. Natur beobachten ist toll (vor allen Dingen für die Kinder), aber nicht wenn diese Natur meine gesamten Pflanzen auffrisst.
Der Naturführer sagt auch, dass der Kohlweißling als Schädling betrachtet wird (ich muss also keine Gnade haben), weil er ganze Kohlfelder vernichtet. Die Weibchen legen 200-300 Eier unter die Blätter von Kohlpflanzen und andere Kreuzblütengewächse. Die Raupen fressen dann das Blatt ab, bis nur noch die Stiele übrig sind. Das konnte ich auch auf dem Balkon beobachten.


Da ich meine Pflanzen ungern als Raupenfutter sehe, wollte ich sie loswerden. Ich habe die gesamte Kapuzinerkresse abgeschnitten und wollte sie entsorgen. Mein Kind protestierte und so haben wir jetzt eine Schmetterlingsaufzucht auf dem Balkon, allerdings nicht mit allen Raupen. Wir haben die Raupen auf zwei Gläser verteilt und diese mit einem Tuch verschlossen. Natürlich gab’s auch Futter – Resteverwertung von der Kapuzinerkresse.

Inzwischen konnten wir schon beobachten, wie sich die Raupen gehäutet und verpuppt haben. Wir sind gespannt, wann die Schmetterlinge schlüpfen. Die Kinder schauen immer wieder nach, was ihre „Raupe Nimmersatt“ gerade macht.

Man kann die Raupen mit der Schlupfwespe bekämpfen. Diese ist ein Parasit, deren Larven in den Eiern des Schmetterlings wachsen und sie damit zerstören.

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One Response to Die Raupe Nimmersatt auf unserem Balkon

  1. Giorgio sagt:

    Hallo! Eine schöne Geschichte! Ich hatte auch mal Raupen auf meinem Balkon, die meisten wurden von seltsamen Wespen gefressen, die ich als Gallische Feldwespen identifiziert habe, aber eine Freundin von mir, die sich echt auskennt sagte mir, so weit im Norden gibt’s die nicht. Naja. Aber, eigentlich habe ich mich über die Raupen gefreut, denn der NABU sagt an verschiedener Stelle, dass Schmetterlinge „Zeiger für noch intakte Ökosysteme“ seien. Ich finde es toll, wenn ich bestätigt bekomme, dass mein Balkon ein intaktes Ökosystem ist. Auch den Kohlweißling würde ich nie als Schädling sehen, selbst wenn ihn andere, vielleicht aus gutem Grund dort in der Landwirtschaft, als solchen betrachten. Ich denke, Du hast eine gute Lösung gefunden!!! Vom Prinzip wächst Kaputzinerkresse so stark, dass sie es aushalten kann, einmal während der Hauptwachstumszeit von Schmetterlingsraupen abgefressen zu werden. Die kommen ja nach, wenn die Raupen sich verpuppen!
    Herzliche Grüße, Giorgio

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